Ausstellung im DAM in Frankfurt am Main

Interim Oper Frankfurt

Ein neues Besucherzentrum für das Berliner Kulturforum
 
Unter dem Begriff „Kulturforum Berlin“ versteht man im Allgemeinen das städtebauliche Ensemble der in den 50er Jahren von Hans Scharoun erbauten Staatsbibliothek und der Philharmonie sowie Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie, ergänzt durch die in den weiteren Jahrzehnten hinzugefügten Gebäude der Gemäldegalerie mit der Kunstbibliothek, dem Kunstgewerbemuseum sowie dem Kupferstichkabinett.
Das Kulturforum entstand ursprünglich aus der Überlegung heraus, in West-Berlin am Rande des Tiergartens ein neues kulturelles Zentrum zu errichten, welches als Ergänzung und Gegenpol zu dem historischen Zentrum im Ostteil der Stadt stehen sollte.

Trotz der bedeutenden Einzelbauten haben sich ein Platz- oder Forumscharakter und ein identitätsstiftendes Ortsbild nie eingestellt. Dies wird der Weiträumigkeit, der Zerschneidung des Areals durch die Straßenführung, der Monofunktionalität, den fließenden Raumgrenzen sowie der Tatsache angelastet, dass die vorhandenen Gebäude keinem übergeordneten städtebaulichen Gesamtkonzept folgen.

Immer wieder wurde über diese ungelöste städtebauliche Situation sowie die zukünftige Entwicklung mit der Erweiterung der Museumsflächen und der unbebauten Freifläche in der Mitte des Kulturforums neben der St. Matthäus-Kirche in den Medien und unter Architekten und Stadtplanern heftig diskutiert.

Durch den Wettbewerb für das neue Museum des 20. Jahrhunderts und den Siegerentwurf von Herzog & de Meuron ist nun eine weitere Entscheidung getroffen worden.

Somit stellt sich jetzt wieder aktuell die Frage nach der Gestaltung eines zentralen Eingangsgebäudes, welches eine Orientierung in dem Konglomerat der Museen ermöglicht.

Der sogenannte Museumsplatz, der Bereich vor der Gemäldegalerie, dem Kunstgewerbemuseum, der Kunstbibliothek und dem Kupferstichkabinett rückt durch den Entfall des bisherigen zentralen Platzes zwischen St. Matthäus-Kirche und Potsdamer Straße in das neue Zentrum des Kulturforums. Eine Aufwertung der Eingangssituationen aller angrenzenden Museen, die Schaffung eines Ortes mit Servicefunktionen wie Information, Tickets, Garderoben etc., einem Ausgangspunkt für Führungen sowie Erweiterungsflächen für das Kunstgewerbemuseum mit ansprechender Gastronomie sollen hier realisiert werden.

Der kommende Frühjahrsworkshop der aac Academy for Architectural Culture widmet sich dieser Thematik. Ziel des Workshops ist es, durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes sowie den komplexen räumlichen Zusammenhängen eine angemessene Lösung für die Gestaltung des neuen Besucherforums zu finden.

Zusätzlich gilt es, im Zusammenwirken mit dem Platz neben der St. Matthäus-Kirche die Aufenthaltsqualität der Freiflächen zu stärken, um die neue Mitte des Kulturforums zu einem lebendigen und inspirierenden Platz werden zu lassen.